Wie verläuft die Eingewöhung?

Mit Eintritt in die Kita beginnt für die ganze Familie ein neuer Lebensabschnitt. Das Kind muss sich in einer neuen Umgebung orientieren und ist zum ersten Mal regelmäßig von seinen Bezugspersonen getrennt. Die Eingewöhnungsphase ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden und die Entwicklung des Kindes während der folgenden Monate. Auch das Vertrauen der Eltern in die Kindertagesstätte hängt von einer gelungenen Eingewöhnung ab. Die Eingewöhnung beginnt an dem Tag, an dem das Kind zum ersten Mal in die Kita kommt.

Der erste Kontakt zwischen Eltern und Kita findet lange vor Beginn der Eingewöhnung während der Anmeldung statt. Die Kitaleiterin informiert die Eltern in einem Gespräch mit anschließendem Hausrundgang über den Kitaalltag und unsere Konzeption. Auf dieser Grundlage können Eltern ihre Entscheidung treffen, ihr Kind bei uns anzumelden.

Wenn der Betreuungsvertrag geschlossen ist, dürfen die Familien ein- bis zweimal wöchentlich unseren Garten am Nachmittag als Spielplatz nutzen. So lernt das Kind ganz nebenbei seine neue Umgebung und einige Kinder und Erzieherinnen kennen.

Bei einem Eingewöhnungsgespräch nehmen Eltern und Erzieherin ersten Kontakt auf. Hier steht das Kind im Vordergrund: Wir versuchen, so viel wie möglich über das Kind, seine Gewohnheiten, Vorlieben und Interessen zu erfahren. Hat es Geschwister? Gibt es Einschlafrituale? Wie sind seine Ernährungsgewohnheiten? Es ist für uns wichtig, daß wir das Kind gut kennenlernen, um von Anfang an eine gute Beziehung zu ihm aufzubauen und seine Bedürfnisse besser verstehen zu können.

Erst dann kann die Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell beginnen.

Das Berliner Eingewöhnungsmodell

In den ersten drei Tagen verbringen Mutter oder Vater etwa eine Stunde gemeinsam mit ihrem Kind im Gruppenraum.

Am 4. Tag verlassen Mutter / Vater für eine erste Trennung nur kurze Zeit den Raum. Abhängig vom Verhalten des Kindes entscheidet sich an diesem Tag der weitere Verlauf der Eingewöhnung.

Lässt sich das Kind von der Erzieherin trösten, verlängern wir nach und nach die Zeiten, in denen sich Mutter / Vater in einem anderen Raum der Kita aufhalten. Am 7.Tag können die Eltern nach Absprache mit der Erzieherin für einige Stunden die Kita verlassen.

Konnte jedoch das Kind mit dem Abschied nicht gut umgehen, werden wir die nächste Trennung von Mutter / Vater erst am 7. Tag erneut versuchen.

Wichtig in der Eingewöhnungsphase ist die ständige Erreichbarkeit der Eltern. Insbesondere für die Momente, in denen die Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht um das Kind trösten zu können.

Für die Eingewöhnung sollten Eltern 4 Wochen einplanen, um in dieser Zeit kurzfristig für ihr Kind verfügbar sein zu können.

Haben Kinder bereits positive Erfahrungen mit der Betreuung in einer Kita, kann sich diese Zeit verkürzen.

Die Eingewöhnung ist ein Prozess, der bei jedem Kind individuell verläuft. Sie ist gelungen, wenn das Kind sich sicher fühlt, also Vertrauen zur Erzieherin entwickelt hat, sich ihr zuwendet und von ihr beruhigen, trösten und ermutigen lässt. Bis zu einem halben Jahr kann es dauern, bis das Kind endgültig vertraut ist mit den Räumlichkeiten und Abläufen der Einrichtung, alle Mitarbeiter kennt und erste Freundschaften geschlossen hat.

Im Anschluss an die Eingewöhnung findet ein Abschlussgespräch, in dem die Eingewöhnung von beiden Seiten reflektiert wird, statt. Darüber hinaus ist die Bezugserzieherin stets Ansprechpartner für die Belange der Eltern und des Kindes.